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Der alte Hildebrand

Das Original Märchen 

Lesedauer: 

6

Deutsche Flagge - aktuelle Ansicht
Alle Märchen der Gebrüder Grimm von A-Z in Englisch
Ein alter Bauer mit ausdrucksstarken Gesichtszügen, mit einem Hut am Kopf - vor einem Getreidefeld.

Pfarrer will Bauer mit Bäuerin betrügen, schickt ihn mit List auf Wallfahrt. Ein Verwandter durschaut es und beide überführen das Liebespaar.

The Frog King, or Iron Heinrich
Cat and Mouse in Partnership
Mary's Child
The Youth Who Went Forth to Learn What Fear Was
The Wolf and the Seven Young Kids
Faithful John or Trusty John
The Good Bargain
The Wonderful Musician
The Twelve Brothers
The Pack of Ragamuffins
Little Brother and Little Sister
Rapunzel
The Three Little Men in the Wood
The Three Spinning Women
Hansel and Gretel
The Three Snake-Leaves
The White Snake
The Straw, the Coal, and the Bean
The Fisherman and His Wife
The Brave Little Tailor
Cinderella
The Riddle
The Mouse, the Bird, and the Sausage
Mother Holle or Old Mother Frost
The Seven Ravens
Little Red Cap or Little Red Riding Hood
The Bremen Town Musicians
The Singing Bone
The Devil With the Three Golden Hairs
The Louse and the Flea
The Girl Without Hands or The Handless Maiden
Clever Hans
The Three Languages
Clever Else
The Tailor in Heaven
The Magic Table, the Gold-Donkey, and the Club in the Sack
Thumbling
The Wedding of Mrs. Fox
The Elves
The Robber Bridegroom
Herr Korbes
The Godfather
Mother Trudy
Godfather Death
Thumbling's Travels
Fitcher's Bird
The Juniper Tree
Old Sultan
The Six Swans
Briar Rose
Foundling-Bird
King Thrushbeard
Snow White
The Knapsack, the Hat, and the Horn
Rumpelstiltskin
Sweetheart Roland
The Golden Bird
The Dog and the Sparrow
Frederick and Catherine
The Two Brothers
The Little Peasant
The Queen Bee
The Three Feathers
The Golden Goose
All-Kinds-of-Fur
The Hare's Bride
The Twelve Huntsme
From the Summer and Winter Garden
Jorinde and Joringel
The Three Sons of Fortune
How Six Men got on in the World
The Wolf and the Man
The Wolf and the Fox
Gossip Wolf and the Fox
The Fox and the Cat
The Pink
Clever Gretel
The Old Man and his Grandson
The Water Nixie
The Death of the Little Hen
Brother Lustig
Gambling Hansel
Hans in Luck
Hans Married
The Gold-Children
The Fox and the Geese
The Poor Man and the Rich Man
The Singing, Springing Lark
The Goose Girl
The Young Giant
The Gnome
The King of the Gold Mountain
The Raven
The Peasant's Wise Daughter
Old Hildebrand
The Three Little Birds
The Water of Life
Doctor Know-all
The Spirit in the Bottle
The Devil's Sooty Brother
Bearskin
The Willow Wren and the Bear
Sweet Porridge
Wise Folks
Tales of the Paddock
The Poor Miller's Boy and the Cat
The Two Travelers
Hans My Hedgehog
The Shroud
The Jew Among Thorns
The Skillful Huntsman
The Flail from Heaven
The Two Kings' Children
The Cunning Little Tailor
The Bright Sun Brings it to Light
The Blue Light
The Willful Child
The Three Army Surgeons
The Seven Swabians
The Three Apprentices
The King's Son Who Feared Nothing
Donkey Cabbages
The Old Woman in the Wood
The Three Brothers
The Devil and His Grandmother
Ferdinand the Faithful
The Iron Stove
The Lazy Spinner
The Four Skillful Brothers
One-Eye, Two-Eyes, and Three-Eyes
Fair Katrinelje and Pif-Paf-Poltrie
The Fox and the Horse
The Shoes that were Danced to Pieces
The Six Servants
The White and the Black Bride
Iron John
The Three Black Princesses
Knoist and his Three Sons
The Maid of Brakel
My Household
The Lambkin and the Little Fish
Simeli Mountain
Going a Traveling
The Donkey or The Little Donkey
The Ungrateful Son
The Turnip
The Old Man Made Young Again
The Lord's Animals and the Devil's
The Beam
The Old Beggar Woman
The Three Sluggards
The Shepherd Boy
The Star Money
The Stolen Farthings
Looking for a Bride
The Hurds
The Sparrow and His Four Children
The Story of Schlauraffen Land
The Ditmarsch Tale of Lies
A Riddling Tale
Snow-White and Rose-Red
The Wise Servant
The Glass Coffin
Lazy Henry
The Griffin
Strong Hans
The Peasant in Heaven
Lean Lisa
The Hut in the Forest
Sharing Joy and Sorrow
The Willow Wren
The Sole
The Bittern and the Hoopoe
The Owl
The Moon
The Duration of Life
Death's Messengers
Master Pfriem
The Goose-Girl at the Well
Eve's Various Children
The Nixie of the Mill-Pond
The Little Folks' Present
The Giant and the Tailor
The Nail
The Poor Boy in the Grave
The True Bride
The Hare and the Hedgehog
Spindle, Shuttle, and Needle
The Peasant and the Devil
The Crumbs on the Table
The Sea-Hare
The Master Thief
The Drummer
The Ear of Corn
The Grave Mound
Old Rinkrank
The Crystal Ball
Maid Maleen
The Boots of Buffalo Leather
The Golden Key

Es war einmal ein Bauer und eine Bäuerin. Die Bäuerin hat der Pfarrer im Dorf nur all zu gern gesehen. Und er hatte sich immer gewünscht, doch zumindest einmal einen ganzen Tag mit der Bäuerin allein recht vergnügt zu verbringen - und ihr wär das auch ganz recht gewesen. Da sagte er eines Tages zur Bäuerin: "Meine liebe Bäuerin, jetzt hab ich mir was ausgedacht, wie wir einmal einen ganzen Tag recht vergnügt miteinander verbringen könnten. Weißt was, du legst dich am Mittwoch ins Bett und sagt deinem Mann, du wärst krank, und jammerst recht. Das machst so immer weiter bis zum Sonntag. Am Sonntag werde ich in der Kirche die Predigt halten und davon predigen, dass jeder, der zu Hause ein krankes Kind, einen kranken Mann, eine kranke Frau, einen kranken Vater, eine kranke Mutter, eine kranke Schwester, einen Bruder, oder sonst jemanden krank daheim hat, der soll eine Wallfahrt auf den Göckerliberg in Wälischland machen. Dort bekommt man einen Metzen Lorbeerblätter um einen Kreuzer. Der macht das kranke Kind, den kranken Mann, die kranke Frau, den kranken Vater, die kranke Mutter, die kranke Schwester, den Bruder oder wen auch immer, auf der Stelle wieder gesund."

"Das werde ich schon so hinbekommen", antwortete die Bäuerin drauf. So kam der darauffolgende Mittwoch, die Bäuerin legte sich wie abgesprochen ins Bett und jammerte aufs Übelste. Und ihr Mann brachte ihr alles ans Bett, was ihm in den Sinn kam, aber alles half nichts. Als schließlich der Sonntag kam, sagte die Bäuerin: "mir geht's so schlecht, mir ist als ob ich gleich Sterben müsste. Aber eines möchte ich noch vor meinem Ende. Ich will die Predigt vom Herrn Pfarrer hören, die er heute halten wird". "Um Gottes Willen, meine Liebe", sagte der Bauer darauf. "Mach' nur das nicht. Dir könnte übel werden, wenn du auch nur aufstehst. Ich werde in die Predigt gehen und recht gut zuhören. Danach erzähle ich dir alles ganz genau, was der Herr Pfarrer gesagt hat". "Nun gut", sagte die Bäuerin, "dann gehe halt und höre ganz genau zu, damit du mir alles ganz genau erzählen kannst, was er gesagt hat".

So ging der Bauer zur Predigt und hörte den Pfarrer sagen: "wenn jemand ein krankes Kind, einen kranken Mann, eine kranke Frau, einen kranken Vater, eine kranke Mutter, eine kranke Schwester, Bruder oder wen auch immer krank zuhause hat, der soll eine Wallfahrt zum Göckerliberg in Wälischland machen. Dort, wo der Metzen Lorbeerblatt einen Kreuzer kostet. Wer das macht, dem wird das kranke Kind, der kranke Mann, die kranke Frau, der kranke Vater, die kranke Mutter, die kranke Schwester, Bruder, oder wer auch immer auf der Stelle wieder gesund. Und jeder, der diesen Fußmarsch auf sich nehmen will, soll gleich nach der Messe zu ihm kommen. Dann wird er ihm den Lorbeersack mit auf den Weg geben und den Kreuzer. Da war niemand glücklicher als der Bauer. Und gleich nach der Messe ging er zum Pfarrer, der ihm den Lorbeersack und den Kreuzer gab. Wenig später kam er nach Hause und schrieh schon bei der Haustür: "Juchesha, liebes Weib, jetzt bist schon so gut wie wieder gesund. Der Herr Pfarrer hat heute gepredigt, dass, wer ein krankes Kind, einen kranken Mann, eine kranke Frau, einen kranken Vater, eine kranke Mutter, eine kranke Schwester, Bruder, oder wen auch immer krank zuhause hat und eine Wallfahrt auf den Göckerliberg in Wälischland macht, dorthin, wo der Metzten Lorbeerblätter einen Kreuzer kostet, dem wir sein krankes Kind, der kranke Mann, die kranke Frau, der kranke Vater, die kranke Mutter, die kranke Schwester, Bruder oder wer auch immer auf der Stelle wieder gesund. Und jetzt hab' ich schon den Lorbeersack und den Kreuzer vom Herrn Pfarrer geholt und werde gleich die Wanderschaft antreten, damit du so bald wie möglich wieder gesund wirst. Und dann ging er fort. Kaum war er fort, war die Bäuerin wieder auf den Beinen und der Pfarrer auch schon im Haus.

Jetzt vergessen wir die beiden aber für einen Moment und machen uns mit dem Bauern auf den Weg. Dieser hat sich sehr beeilt, um so schnell es geht zum Göckerliberg zu kommen. Und wie es halt so passiert, begegnete ihm dabei sein Onkel. Sein Onkel war ein Eiermann, der gerade vom Markt kam, wo er seine Eier verkauft hatte. "Grüß dich", sagte sein Onkel, "wo gehst denn du so eilig hin, lieber Neffe". "Gott zum Gruße", sagt der Bauer. "Meine Frau ist krank geworden und ich hab heute in der Predigt vom Herrn Pfarrer gehört, dass, wenn einer zuhause ein krankes Kind, einen kranken Mann, eine kranke Frau, einen kranken Vater, eine kranke Mutter, eine kranke Schwester, Bruder, oder wen auch immer daheim hat, der soll eine Wallfahrt auf den Göckerliberg in Wälischland machen, dorthin wo der Metzen Lorbeerblätter einen Kreuzer kostet. Wer das macht, dem wird sein krankes Kind, sein kranker Mann, seine kranke Frau, sein kranker Vater, seine kranke Mutter, seine kranke Schwester, Bruder oder wer auch immer auf der Stelle wieder gesund. Darum habe ich mir vom Herrn Pfarrer den Lorbeersack und den Kreuzer geholt und jetzt trete ich meine Wanderschaft an.

"Pass' auf, lieber Neffe", sagte darauf sein Onkel. "Sei nicht dumm, glaub nur das nicht". "Weißt, was wirklich ist? Der Pfarrer möchte gerne mit deiner Frau einen Tag alleine recht vergnügt verbringen, darum haben sie dir einen Bären aufgebunden, damit du aus dem Weg bist". "Nun", hat der Bauer gesagt, "das will ich jetzt aber genau wissen, ob das wirklich wahr ist". "Weißt was", hat der Onkel schließlich gesagt: "Setz' dich in meinen Eierkorb hinein, ich trage dich darin nach Hause und du wirst es mit eigenen Augen sehen". Gesagt, getan. Der Bauer setzte den Neffen in den Eierkorb und trug ihn nach Hause. Wie sie nun nach Hause kamen, nun ja, da ist's recht lustig zu. Da hatte die Bäuerin schon fast alles was sonst so am Hof herum lief abgestochen gehabt, hat Krapfen gebacken und der Pfarrer war auch schon da. Und mit ihm seine Geige. Da hat der Onkel angeklopft und die Bäuerin hat gefragt, wer draußen sei. "Ich bin's, liebe Verwandte", hat der Onkel gesagt. "Bitte gebt mir heute Nacht eine Herberger, ich hab meine Eier am Markt heute nicht verkaufen können und jetzt muss ich sie wieder nach Hause tragen. Diese sind so schwer, dass ich ich sie unmöglich noch so weit tragen kann. Es ist ja auch schon dunkel draußen". "Nun ja, lieber Verwandter", sagte die Bäuerin darauf. "Eigentlich kommst du mir recht ungelegen, aber es ist wie es ist. Komm' herein und setze dich dort auf die Ofenbank"! Daraufhin setzte sich der Bauer mit dem Korb auf die Ofenbank.

Der Pfarrer und die Bäuerin waren weiter lustig drauf. Schließlich sagte der Pfarrer: "meine liebe Bäuerin, du kannst ja so gut Singen. Sing mir doch ein Lied". "Ach", sagte Bäuerin, "jetzt mag ich nicht mehr singen. In jungen Jahren, ja da hab ich es wirklich gern gemacht, aber jetzt ist's damit schon vorbei". "Ach was", sagt der Pfarrer: "sing' doch zumindest ein bisschen". Da fing die Bäuerin an und singt:

"Ich hab meinen Mann wohl ausgesandt
auf den Göckerliberg in Wälischland"

Darauf singt der Pfarrer:

"Ich wollt er bliebe da ein ganzes Jahr,
was fragt ich nach dem Lorbeersack. Halleluja".

Jetzt fängt der Onkel hinten an und singt (da muss ich aber dazusagen, dass der Bauer im Korb Hildebrand hieß):

"Ei du mein lieber Hildebrand,
was machst du auf der Ofenbank, Halleluja?

Und jetzt singt der Bauer im Korb drinnen:

"Jetzt kann ich das Singen auch nicht mehr leiden,
und muss aus dem Eierkorb steigen".

Und der Bauer steigt aus dem Korb und prügelt den Pfaffen beim Haus hinaus.

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Oder vorlesen lassen

© Kati Winter

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